„Tiere sind meine Freunde und meine Freunde esse ich nicht“ oder „Über das Recht der Pflanzen“

„Tiere sind meine Freunde und meine Freunde esse ich nicht“, ein Zitat von George Bernard Shaw, der sehr berühmt war und auch ganz lange nachgedacht hat. Heute werden seine Zitate von Möchtegern -weltverbesserern, -vegetariern und -tierschützern auf Facebook gepostet und missbraucht. Vor ein paar Tagen fühlte ich mich so penetriert von dieser Aussage und ähnlich Nachgeplappertem, dass ich mich dazu entschloss, diese Seiten zu sperren. Und dann habe ich mich zurück erinnert:

Ich unterstütze ebenfalls gewisse Tierschutzvereine und liebe Tiere über alles. Im Verlauf meines Lebens habe ich mich sehr oft mit Tieren, das Essen dieser Tiere und überhaupt alles, was damit zu tun hat, beschäftigt. Folgende Erkenntnisse habe ich gewonnen(inklusive Shaws Zitat):

Tiere sollte man nicht Essen, weil:

1. Weil sie meine Freunde sind.

2. Weil sie süss sind und nicht sterben dürfen.

3. Weil der Mensch auch ohne Fleisch überleben kann.

4. Weil das Töten Mord ist und sie deswegen auch widerum nicht sterben dürfen.

5. Weil Massentierhaltung doof ist!

Diese Argumente waren natürlich so heftig überzeugend, dass ich mich mit 18 dazu entschied vegetarisch zu leben. Doch dann fand ich heraus, dass Pflanzen auch Lebewesen sind und wurde traurig. Während ich also da saß und weiter nachdachte(vor allem über den scheußlichen Geschmack von vegetarischen Produkten), merkte ich, dass die vegetarische Einstellung zwar sehr gepflegt philosophisch und schön, aber nicht akzeptabel ist.

Hinzu kamen mit der Zeit weitere Erkenntnisse und Ereignisse. Eines Tages beobachtete ich  meine alte Nachbarin beim Pflegen ihres Gartens. Sie unterhielt sich mit ihren Pflanzen und streichelte diese gefühlvoll über die Blätter. Am Anfang sah das ziemlich sonderbar aus. Aber wenn man sie lange genug dabei beobachtete, fing man an ihre Aktion süss zu finden. Einige Tage später sah ich eine Reportage über Pflanzen, deren „Gefühle“/Reaktionen auf bestimmte Ereignisse mit Sensoren gemessen wurden und fing an, mich weiter mit dem Thema zu beschäftigen. Also mein Fazit, liebe Vegetarier, Veganer, Frutaner(schreibt man das so?) und was es noch so alles gibt: Pflanzen leben auch.

Und da sie leben, bin ich dafür, dass wir uns ab heute nur noch von Steinen, Salzkristallen oder überfahrenen Tieren(die schon tot sind) ernähren. Wer ganz hart sein will, kann sich ganz edel dem menschlichem Schicksal widersetzen und einfach verhungern. Ich hab da noch andere Ideen, aber das würde jetzt den Rahmen völlig sprengen.

Also kommt jetzt die ultimative Idee schlechthin zum Abschluss:

Man ernährt sich einfach ausgewogen von Fleisch UND Pflanzen plus alles, was noch so dazugehört. Somit lebt man lange, gesund und kann sich für sinnvollere Dinge einsetzen.

Das war jetzt schön.

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Irgendjemand hat mal gesagt: "Alle sagten immer das geht nicht, dann kam jemand der das nicht wußte und hat es einfach gemacht!" Ich möchte nicht perfekt sein. Ich möchte nicht nach dem Sinn meines Tuns suchen... Manchmal ist weniger mehr. Zeige alle Beiträge von Die Muse

7 responses to “„Tiere sind meine Freunde und meine Freunde esse ich nicht“ oder „Über das Recht der Pflanzen“

  • Patrick

    yeaaah, cooler beitrag, richtig so, mach (iss) weiter so 🙂

  • Muse Compton

    danke:). ich denke ja nicht dran aufzuhören. auch nicht mit essen *grins*

  • vegetarier

    Hallo Muse,

    es ist schön zu lesen dass du dir selbst Gedanken machst und keine Mitläuferin ohne eigenen Standpunkt bist.

    Jeder Mensch sollte versuchen Leid zu mindern, vor allem wenn das mit so einfachen Mitteln wie einer anderen Ernährung erreicht werden kann.

    Eine ausgewogene Ernährung ist definitiv wichtig für den menschlichen Körper.

    Die deutsche Gesellschaft empfiehlt eine ausgewogene Mischkost, bei der 28-31 Energieprozent in Form von Fetten, 16-17 Energieprozent über Proteine und 52-53 Energieprozent als Kohlenhydrate aufgenommen werden.

    In Deutschland wird zumeist deutlich mehr Protein aufgenommen als nötig ist, was den Nieren schadet.

    Protein muss über diese zu Harnstoff metabolisiert werden, bevor es mit dem Urin ausgeschieden werden kann.

    Du hast vollkommen Recht dass auch Pflanzen leben. Bei http://de.wikipedia.org/wiki/Lebewesen kann man anhand der Definition von Lebewesen erkenn warum das so ist.

    Viele Pflanzen können auf ihre Umwelt reagieren, wachsen in Richtung des Lichts oder lösen chemische Reaktionen aus, wenn sie berührt werden.

    Einige Pflanzen haben evolutionär Abwehrmaßnahmen erworben, welche verwendet werden, wenn ein Sensor etwas „spürt“.

    Anders als Tiere jedoch, haben Pflanzen kein zentrales Nervensystem, um Impulse zu empfangen und auf diese unterschiedlich und bewusst zu reagieren.

    Die Wissenschaft ist sich darüber einig, dass Pflanzen im Gegensatz zu Tieren nicht dazu im Stande sind zu fühlen, Schmerzen zu leiden, zu denken oder sich selbst wahr zu nehmen.

    Unabhängig davon was die Wissenschaft sagt, lässt sich aber auch mithilfe eines Gedankenexperiments zeigen, ob man Leid mindert indem man verstärkte Pflanzen oder Tiere isst:

    Angenommen Pflanzen und Tiere können im gleichen Maße leiden.

    Im Laufe ihres Heranwachsens bis zur Schlachtung müssen Tiere ein Vielfaches ihres Körpergewichts an Nahrung zu sich nehmen.

    Als Nahrung dienen den Tieren Pflanzen. Viele Pflanzen müssen sterben, bis ein Tier ausgewachsen ist. Am Ende können mit dem Fleisch des Tieres viel weniger Menschen ernährt werden, als man das mit den Pflanzen hätte tun können.

    Man sieht also: Selbst wenn Pflanzen Schmerz empfinden könnten, so ist es immer noch besser diese zu essen, statt ein Tier heranzuzüchten und viel Nahrung in Form von Pflanzen zu verschwenden.

    Zu Mal auf der ganzen Welt Tiere die für die Nahrungsmittelproduktion bestimmt sind, kein Leben in Würde haben können.

    Aus ethischer Sicht lässt sich somit allgemeingültig sagen: „Fleisch essen ist unethisch/unmoralisch“

    Abgesehen davon ist eine Ernährung bei der Fleisch verzehrt wird extrem schlecht für die Umwelt, wie zahlreiche Studien verschiedenster, angesehener wissenschaftlicher Institutionen belegen.

    Bereits 2009 befand das international anerkannte Worldwatch Institute (WWI), dass 51% der WELTWEIT ausgestoßenen Treibhausgase auf den Fleischkonsum zurückzuführen sind.

    Wenn dir deine Umwelt am Herzen liegt, du vielleicht irgendwann Kinder haben möchtest und deine Kinder, Enkel und Ur-Enkel es Mal gut haben sollen, dann verzichte auf Fleisch.

    Es gibt keine einzige Sache, die besser ist um die Umwelt zu schützen, als zu einer vegetarischen Ernährung zu wechseln.

    Gerne erfährst du von mir noch mehr Gründe, warum es besser ist, kein Fleisch zu essen, was bei der Ernährung noch wichtig ist, was man denn leckeres vegetarisch kochen kann usw.

    Ich schau in nächster Zeit öfters in deinen Blog und wenn du eine Frage an mich hast, versuche ich dir so bald wie möglich zu antworten.

    • Muse Compton

      Halloöchen, lieber Vegetarier/liebe Vegetarierin!

      Erstmal vielen, vielen lieben Dank für deinen Beitrag.
      Ich bin froh darüber, dass es Menschen gibt, die aktiv nachdenken und ihre Einstellung plausibel begründen und diese weiter verbreiten.
      Mit meinem Blog wollte ich genau das erreichen und bei vielen Menschen an der Oberfläche ihres Denkens kratzen!
      Mein Ziel war es auch unbeanwortete bzw. offene Fragen aus meiner Kindheit und Jugend schriftlich zu verarbeiten und mich kritisch mit bestimmten Themen auseinander zu setzen.
      Somit freue ich mich, jemanden wie dich erreicht zu haben.

      Du scheinst dich sehr gut über das Thema informiert zu haben. Selbstverständlich… wenn du Vegetarier bist(zumindest sagt dein Name dies aus:).

      Ich stimme dir bei deiner Einstellung vor allem bezogen auf die umständliche Züchtung der Tiere zu. Denn es ist wirklich traurig, wie weit die Menschheit mit der Massenzüchtung der Tiere gegangen ist und welchen Weg sie eingeschlagen hat. Mit inbegriffen ist auch das Essverhalten der modernen Menschheit.
      Wenn man die Menschheitsgeschichte z.B. in Europa zurückverfolgt, kann man genau erkennen, dass die Menschen sich in der jüngeren Zeit z.B. noch vor der Industrialisierung kaum von Fleisch ernährt haben. Fleisch war vielleicht im Winter, wenn es kaum etwas anderes gab von Vorteil oder sogar teilweise Luxus. Bei den Indianervökern war das Fleischessen sogar spirituell untermalt und ebenfalls nicht alltäglich. Im Großen und Ganzen gab es bei diesem Gruppen dieses Essverhalten, weil man einfach nicht über genug Tiere verfügte und diese schätzen musste. Im Gegensatz zu dieser Zeit essen wir heute fast jeden Tag Fleisch. Dies ist wie du schon gesagt hast, sehr anstrengend für unsere Umwelt und überhaupt nicht natürlich. Hinzu kommt auch, dass wir Menschen körperlich darunter leiden, da wir so viel Fleisch einfach nicht brauchen.
      Ich persönlich wollte nur damit aussagen, dass man auch in unserer Zeit das Tier auf seinem Tisch schätzen sollte. Genauso sollten Tiere glücklich und fernab von Massenhaltung aufwachsen. Dies ist aber leider nicht möglich und genau deswegen bedauere ich das.
      Aus diesem Grund versuche ich ebenfalls so wenig Fleisch wie möglich zu essen und Biohaltung zu unterstützen(auch wenn diese Haltung auch nicht gerade perfekt ist). Denn ich gebe zu, dass ich auch nicht gänzlich ohne Fleisch leben kann. Vielleicht ist dies auch ein natürlicher Mechanismus. Wer weiß das schon? Hinzu kommt noch, dass ich an einer Eisenmangelanämie leide und meine Nahrung mit eisenhaltiger Pflanzen- und Fleischkost mische.

      Auch positiv angetan war ich, als du von den Pflanzen als Lebenwesen gesprochen hast. Ich finde, dass dieser Aspekt von vielen Menschen einfach übersehen oder teilweise als lächerlich angesehen wird. Auch wenn Pflanzen eine andere Art von Lebewesen sind…
      Meiner Meinung nach sollte man alles Leben auf dieser Erde achten und den richtigen Umgang pflegen.

      Wie gesagt, freue ich mich sehr darüber, auf dich gestoßen zu sein. Ich finde es sehr angenehm, dass du bei meiner ironisch-provokanten Art zwischen den Zeilen lesen konntest und die Zeichen richtig gedeutet hast.

      Du kannst jeder Zeit auf dieser Seite vorbeischauen. Momentan arbeite ich an mehreren Umfragen und an einer Kooperation mit einem guten Freund, der sich ebenfalls für das Schreiben interessiert. Somit werden wir eventuell bald über neue Themen schreiben und diskutieren. In letzter Zeit war einfach zu wenig Zeit da^^.

      Ich würde mich sehr darüber freuen, dich auch außerhalb von „Herz und Wort“ kennenlernen zu dürfen. Vorallem weil du ja versprochen hast in nächster Zeit öfter vorbeizuschauen :).

      LG

  • vegetarier

    Statistik >>> ‚Totals, Followers & Shares‘ >>> ‚Blog Followers‘

    Du kannst mir eine E-Mail schreiben, wenn du möchtest.

  • janunana

    Ich liebe diesen artikel! 🙂

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